Bäume haben viele Untermieter
Stell Dir einen alten, knorrigen Baum im Wald vor – vielleicht eine Eiche, an der Efeu emporwächst. Spechte haben Löcher in den Stamm gehämmert, die Rinde schält sich ab, und ein Pilz wächst irgendwo am Stamm. Während des Tages schlafen Eulen oder Fledermäuse in einer Höhle des Baumes, in den Rissen und Spalten der Rinde krabbeln Insekten.
Solche Bäume sind echte Überlebenskünstler und gleichzeitig wichtige Lebensräume für viele Tiere, Pflanzen und Pilze. Sie sind ein kostbarer Unterschlupf für Eulen, Fledermäuse, Eidechsen und unzählige Insekten. Diese sogenannten Habitatbäume sind oft schon sehr alt und haben im Laufe der Jahre viele kleine „Wohnungen“, sogenannte Mikrohabitate, entwickelt. In diesen Räumen finden die Bewohner nicht nur Schutz, sondern auch Futter, Schlafplätze oder Nistmöglichkeiten.
Doch leider gibt es in unseren Wäldern immer weniger alte Bäume, was viele Tierarten bedroht. Beim nächsten Waldspaziergang kannst auch Du mal genau hinschauen: Wo findest Du Nester, Löcher oder besondere Pflanzen? Je genauer Du hinschaust, desto mehr wirst Du entdecken, denn im Wald lebt viel mehr, als Du auf den ersten Blick siehst!