Ein artenreicher Wald – der Mischwald
Je mehr verschiedene Baumarten in einem Wald wachsen, desto vielfältiger wird das Leben dort. Nicht nur Bäume, sondern auch Büsche unterschiedlichen Alters, Größe und Höhe tragen dazu bei, dass immer mehr Tiere und Pflanzen ein Zuhause finden. Ein Mischwald bietet also weit mehr als eine Monokultur, in der nur eine Baumart wächst.
Aber was genau ist eigentlich ein Mischwald? Ein Wald gilt dann als Mischwald, wenn er aus mindestens zwei verschiedenen Baumgattungen besteht, wobei jede von ihnen mindestens zehn Prozent der Fläche einnimmt. Das bedeutet, dass auch ein Wald, in dem Buchen mit einigen Eichen wachsen, oder ein Wald aus Fichten und Tannen, als Mischwald bezeichnet wird. In Deutschland sind nach dieser Definition aktuell etwa 76 Prozent der Wälder Mischwälder.
Mischwälder haben viele Vorteile. Sie sind zum Beispiel viel robuster als Monokulturen, wenn es um Stürme, Trockenheit oder Schädlinge geht. Ein auf eine Baumart spezialisierter Schädling, wie der Borkenkäfer, kann sich in einem Mischwald nicht so leicht ausbreiten wie in einem Wald, in dem es nur eine Baumart gibt. Die Vielfalt der Baumarten sorgt also dafür, dass der Wald insgesamt gesünder bleibt und nicht großflächig abstirbt, wie es leider oft bei Fichtenmonokulturen passiert.
Auch der Waldboden profitiert: In einem Mischwald entsteht über die Zeit ein besonders gesunder und vitaler Boden – die perfekte Grundlage für das Wachstum eines widerstandsfähigen Waldes. Und natürlich sind die vielen unterschiedlichen Lebensräume in Mischwäldern ein Segen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Je vielfältiger und natürlicher ein Wald ist, desto besser kann er auf Veränderungen in der Umwelt reagieren und seine Funktionen als Ökosystem bewahren.