Warum fallen die Blätter im Herbst, aber die Nadeln bleiben am Baum?
Die Antwort auf diese Frage hat viel mit dem Winter und den extremen klimatischen Bedingungen zu tun, auf die sich Bäume vorbereiten müssen.
Wenn die Temperaturen sinken und der Boden gefriert, können die Wurzeln der Bäume kein Wasser mehr aufnehmen. Gleichzeitig verdunsten die Blätter auch im Winter weiterhin Wasser, vor allem an sonnigen Tagen. Wenn Bäume kein Wasser aus dem Boden ziehen können, aber trotzdem Wasser über ihre Blätter verlieren, drohen sie zu vertrocknen. Um das zu verhindern, haben viele Laubbäume eine kluge Strategie: Sie werfen ihre Blätter ab und gehen in die sogenannte „Wachstumsruhe“. So minimieren sie den Wasserverlust und überstehen die frostigen Monate.
Aber was ist mit den Nadelbäumen, die ihre Nadeln im Winter behalten? Diese haben sich anders an die Winterbedingungen angepasst. Ihre Nadeln sind viel kleiner und zäher als Blätter und besitzen eine dicke Wachsschicht. Dadurch verdunstet deutlich weniger Wasser. Außerdem haben die Nadeln winzige Öffnungen, die tief in der Oberfläche liegen und ebenfalls dazu beitragen, Wasserverlust zu minimieren. Einige Laubbäume wie Stechpalmen oder Efeu behalten ihre Blätter auch im Winter, weil sie ähnliche Verhaltensweisen wie Nadelbäume entwickelt haben.
Beide Strategien – das Abwerfen der Blätter oder das Behalten der Nadeln – helfen den Bäumen, die kalten Wintermonate zu überstehen und im Frühjahr wieder kräftig auszutreiben. Jede Baumart hat dabei ihre eigene Methode, um mit den Herausforderungen der Natur umzugehen.