Spechte – die Zimmerleute des Waldes
Spechte gehören zu den bekanntesten Vögeln, die man im Wald entdecken kann. Die auffälligen Klopfgeräusche verraten oft ihre Anwesenheit, bevor man sie überhaupt sieht. Spechte sind Meister im Trommeln: Mit ihrem kräftigen Schnabel hämmern sie auf Bäume ein, um Insekten und Larven aus der Rinde zu holen – aber auch, um Reviere zu markieren oder einen Partner anzulocken. In einer Minute kann ein Specht mehr als 1.000 Mal zuschlagen!
Was den Specht so besonders macht, ist seine beeindruckende Anpassung an das Leben im Wald. Sein kräftiger, meißelförmiger Schnabel kann problemlos durch harte Baumrinde dringen. Dabei wirkt sein Schädel wie ein Stoßdämpfer: Ein spezieller Knochenbau und ein flexibles Zungenbein sorgen dafür, dass das ständige Hämmern keine Schäden verursacht.
In Deutschland gibt es mehrere Spechtarten, von denen der Buntspecht am häufigsten vorkommt. Es gibt jedoch auch den seltenen Schwarzspecht, den größten einheimischen Specht, sowie den Grünspecht, der sich besonders gerne am Boden aufhält, um nach Ameisen zu suchen.
Spechte sind sehr wichtig für das Ökosystem Wald. Indem sie Höhlen in Bäume hacken, schaffen sie Lebensräume für viele andere Tiere, wie zum Beispiel Meisen, Fledermäuse oder Hornissen. Auch wenn der Specht weiterzieht, bleibt seine alte Höhle bestehen und bietet Unterschlupf für viele Waldbewohner.
Spechte bevorzugen alte, naturbelassene Wälder, in denen sie genügend tote oder kranke Bäume finden, um darin nach Nahrung zu suchen und ihre Höhlen zu bauen. Daher ist der Schutz solcher Wälder besonders wichtig, um diesen faszinierenden Vogel zu erhalten. Wenn du also das nächste Mal im Wald unterwegs bist, halte die Augen und Ohren offen – vielleicht entdeckst du ja einen Specht bei seiner Arbeit!