Mehr als nur gestapelt: Steinmänner

Du bist zu Fuß unterwegs, kein Weg ist in Sicht, nur Natur. Und dann siehst Du ihn – einen kleinen Turm aus Steinen, scheinbar mühelos gestapelt. Ein Steinmann. In weglosem Gelände können Dir solche Steinmänner den Weg weisen, manchmal sind sie die einzigen Zeichen, dass vor Dir schon jemand hier war. Steinmänner – oder wie man in Frankreich sagt: cairns – haben eine lange Geschichte. Schon vor Jahrhunderten bauten Menschen Steinmänner, um anderen Orientierung zu geben, oft an schwer zugänglichen Stellen im Gebirge, in Wüsten oder an abgelegenen Küsten.

Doch nicht alle Steinmänner stehen da, um den Weg zu zeigen. Manche entstehen einfach so – aus einem Moment der Ruhe, aus Spaß am Bauen, aus dem Wunsch heraus, Spuren zu hinterlassen, die irgendwann auf natürliche Weise wieder verschwinden. Es ist eine stille Kunst, bei der Geduld und Gleichgewicht zählen. Jeder Stein findet seinen Platz.

Vielleicht hast Du selbst schon einmal einen gebaut. Vielleicht hast Du Dir dabei gedacht: „Wie viele Steine passen noch, bis er kippt?“ Oder Du hast einfach nur die Ruhe genossen, während Du Stein auf Stein gesetzt hast.