
Wasser ist ein Menschenrecht – aber nicht für alle
Sauberes Trinkwasser ist für viele von uns eine Selbstverständlichkeit – der Griff zum Wasserhahn, das Glas Wasser aus dem Kühlschrank oder die tägliche Dusche gehören ganz selbstverständlich zum Alltag. Doch weltweit ist dieser Komfort nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Seit 2010 gilt der Zugang zu sauberem Wasser und zu sanitärer Grundversorgung offiziell als Menschenrecht – anerkannt durch die Vereinten Nationen. Dennoch leben auch heute noch Millionen Menschen so, als wäre dieses Recht nie beschlossen worden.
In wohlhabenden Staaten wie Deutschland, Norwegen oder Kanada ist der Zugang zu sauberem Wasser nahezu flächendeckend garantiert. Auch viele Länder in Südamerika und Asien haben in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte erzielt – etwa durch Investitionen in öffentliche Wasserversorgungssysteme, den Ausbau sanitärer Infrastruktur oder gezielte Projekte zur Unterstützung ländlicher Regionen.
Doch vor allem in trockenen, wüstenreichen Gebieten Afrikas, Südostasiens und des Nahen Ostens bleibt der Zugang zu sauberem Wasser für viele Menschen eine tägliche Herausforderung. Weltweit haben laut aktuellen Schätzungen rund 2,2 Milliarden Menschen keinen verlässlichen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Die Gründe dafür sind vielfältig: weitverbreitete Armut, unzureichende oder marode Infrastruktur, politische Instabilität oder auch die Auswirkungen des Klimawandels, der Dürren verschärft und Wasserressourcen weiter verknappt.
Besonders betroffen sind Kinder: In vielen Regionen müssen sie täglich mehrere Stunden zu Fuß zurücklegen, um Wasser aus entfernten, oft unsicheren Quellen zu holen – Wasser, das nicht selten mit Keimen belastet ist und schwere Krankheiten verursachen kann. Der Mangel an sauberem Wasser ist somit nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch ein Hindernis für Bildung, Entwicklung und menschenwürdiges Leben.