Welche Rolle spielt der Wald beim Hochwasserschutz?
Niederschläge fließen im Wald nicht einfach als Oberflächenwasser ab, sondern der Waldboden wirkt wie ein Schwamm, der in kurzer Zeit große Mengen an Wasser aufnehmen und speichern kann. Die Laubschicht auf dem Boden, die aus abgefallenen Blättern und Nadeln besteht, hilft zudem dabei, das Wasser langsam in den Boden sickern zu lassen, anstatt es schnell abzuleiten. Durch diese Verzögerung wird die Gefahr von Hochwasser nochmals verringert.
Außerdem stabilisieren die tiefen Wurzeln von Baumarten wie Eichen und Buchen den Boden und verhindern bei starken Niederschlägen, bei denen große Mengen Wasser auf einmal niederprasseln, dass der Boden einfach weggeschwemmt wird, es also zu gefährlichen Erdrutschen und Überschwemmungen kommt.
Ein weiterer wichtiger Faktor: Bäume verdunsten Wasser über ihre Blätter, was dazu beiträgt, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Temperatur zu regulieren. Diese Verdunstung hilft, die Wassermenge, die in den Boden und letztlich in die Flüsse und Bäche gelangt, zu reduzieren.
Wälder entlang von Flussufern, sogenannte Uferwälder, bieten zusätzlichen Hochwasserschutz. Sie bremsen die Strömungsgeschwindigkeit und helfen, das Wasser im Flussbett zu halten. Zudem verhindern die Wurzeln der Uferbäume die Erosion der Ufer und schützen so die Landschaft vor Überschwemmungen.
Fazit: Der Wald spielt eine wesentliche Rolle beim Hochwasserschutz. Durch die Wasseraufnahme und -speicherung der Bäume, die Stabilisierung des Bodens, die Verzögerung des Wasserabflusses und die Verdunstung wird die Gefahr von Hochwasser deutlich reduziert. Wälder sind somit nicht nur wertvolle Erholungs- und Lebensräume, sondern auch sehr wichtig, um unsere Landschaften vor Überschwemmungen zu bewahren.